Aktionärsversammlung soll Ilisu-Staudamm
verhindern – „Kein Ilisu-Projekt mit meiner Aktie“
Linz, 17. April 2002 - Anlässlich der heutigen VA-Tech-Hauptversammlung
fordert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Aktionäre auf,
gegen das Engagement „ihrer“ Firma am Ilisu-Staudammvorhaben
aufzutreten. „Kein Ilisu-Projekt mit meiner Aktie“, so lautet
der Slogan, den die Umweltaktivisten auf Plakaten den Aktionären
mit in die Versammlung geben.

„Die VA-Tech will sich ihren Aktionären gegenüber
als besonders ökologisch präsentieren, ist jedoch eine der wenigen
verbliebenen Firmen, die am Wahnsinnsprojekt Ilisu-Staudamm festhalten“,
kritisiert GLOBAL 2000 Energieexperte Heinz Högelsberger: „Von
dieser Doppelzüngigkeit dürfen sich die VA-Tech-Aktionäre
nicht blenden lassen. Wir appellieren an das Verantwortungsbewusstsein
der Aktionäre“, so Högelsberger weiter. Als Tod verkleidete
Aktivisten illustrieren die verheerenden Folgen des Mammut-Projektes.
Ein Infostand in Form einer Staumauer bietet Hintergrundinformationen
für die Aktionäre.

Das Ilisu-Projekt vereinigt in den Augen der Umweltschützer
alle Katastrophen, die man sich bei einem Staudamm nur vorstellen kann.
„Mit der Beteiligung an diesem zerstörerischen Projekt wird
die Umweltbilanz der VA Tech negativ“, kritisiert GLOBAL 2000-Energieexperte
Heinz Högelsberger. „Vor allem die Auswirkungen für Wassergüte
und Wasserhaushalt im Dreiländereck Türkei, Syrien und Irak
sind katastrophal“, warnt Högelsberger vor der politischen
und ökologischen Sprengkraft des riskanten Projekts.
Durch den Aufstau des Tigris verlieren bis zu 80.000 Menschen
ihre Wohnungen und Häuser und stehen mangels Umsiedlungskonzept vor
dem Nichts. 52 Dörfer, 15 Kleinstädte und einzigartige Kulturdenkmäler
wie die Stadt Hasankeyf werden überflutet. Die österreichische
VA Tech hat es in der Hand, dem Projekt ein Ende zu bereiten. „Denn
fast alle beteiligten Firmen – zuletzt die Schweizer UBS (United
Bank of Switzerland) – haben sich den Argumenten der Projektgegner
angeschlossen und sind aus dem Baukonsortium ausgestiegen. Jetzt halten
nur noch die VA Tech und die französische Alstom stur am Bauvorhaben
fest“, so Högelsberger weiter.
Vor diesem Hintergrund fordert GLOBAL 2000, dass sich die
VA Tech sofort aus dem Ilisu-Staudammprojekt zurück zieht.

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