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OeKB präsentiert ersten Nachhaltigkeitsbericht 2003
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02.07.2004 Vor versammelter Festgemeinde präsentierte die Kontrollbank ihren ersten „Nachhaltigkeitsbericht“ für das Jahr 2003. Ein solcher Bericht wird von den NGOs grundsätzlich als äußerst positiv gewertet. Die konkrete Umsetzung erfolgte aber leider wenig ambitioniert. Während die betriebsökologischen Verbesserungen (wie viel Strom verbraucht das Bankengebäude..) sehr transparent dargestellt werden, weist gerade der entscheidende Bereich des Kerngeschäftes – bei dem es um die Verantwortung für 30 Mrd. € Haftungsrahmen - grobe Mängel auf.

Auf die Kritik der NGOs geht der Bericht nur insofern ein, als er verspricht, dass die kritisierten Projekte nicht mehr vorkommen würden.

„Durch die in der OECD weitgehend vereinheitlichten Anforderungen und Prüfungen können heute größere Investitionsprojekte – sei es ein Kraftwerk in der Türkei, sei es eine Papierfabrik in Indonesien – in der Regel nur dann mit einer Finanzierung durch Exportkreditagenturen rechnen, wenn ihre potentiellen Umweltrisiken akzeptabel oder beherrschbar sind.
(OeKB Nachhaltigkeitsbericht 2003, S.78)

Angesichts der Tatsache, dass die OECD Einigung, ebenso wie ihre Umsetzung im Österreichischen Umweltprüfverfahren, die Anwendung von Umweltstandards völlig unverbindlich belässt, ist diese Behauptung zum heutigen Zeitpunkt leider noch völlig unbegründet.

Ungewohnt für die sonst durchaus Problembewusste Kontrollbank, ist die Darstellung hier nicht von einer ehrlichen Auseinandersetzung sondern z.T. von reiner PR Rethorik geprägt.

„Insgesamt sorgen heute – durchaus entgegen öfter geäußerten Klischees – die Exportkreditversicherungen aus OECD-Ländern dafür, dass Umweltschutz und eine nachhaltige Wirtschaftspolitik kein Privileg oder Anspruch von Wohlstandsländern bleiben, sondern über die Grenzen auch in weit entfernte Regionen getragen werden.“
(OeKB Nachhaltigkeitsbericht 2003, S.81).

Wenn neben österreichischen Riesenstaudämmen auch noch deutsche Atomkraftförderungen und britische Waffenexporte als nachhaltige Entwicklungsförderung bezeichnet werden, fällt es schwer dem sonst bemühten Bricht glauben zu schenken. So positiv die Intention des Berichte ist, so unbefriedigend bleibt, wie wenig ernsthaft auf die Kritik im Kerngeschäft eingegangen wird.

Hier geht’s zum Nachhaltigkeitsbericht der OeKB 2003: http://nb2003.oekb.at/ereport.asp?fReportID=69&fCompanyID=13&fAction=SHOWSTARTPAGE&fLangID=2

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